Die Fraternität stützt sich auf sieben grundlegende Richtlinien. Die einzelnen Punkte darf man aber untereinander nicht beliebig austauschen, denn sie stehen in einer logischen Reihenfolge.
- Die Fraternität hat ihren Grund im Geist der geschwisterlichen Liebe des Evangeliums. Dieser Geist motiviert und drängt uns, uns für den kranken und behinderten Mitmenschen zu engagieren.
- Die Fraternität geht zu allen kranken und behinderten Menschen. Die Bewegung bemüht sich, bei allen gegenwärtig zu sein, ohne Unterschied der Rasse, des Glaubens und des Milieus. Sie will das ganze Leben der Personen wie auch ihre Umgebung miteinbeziehen.
- Die Fraternität schafft persönliche und gemeinschaftliche Bindungen unter den kranken und behinderten Personen. Freundschaftliche Beziehungen öffnen den einzelnen, tragen bei zu seiner Entfaltung, wecken Verantwortlichkeit und machen ihn gemeinschaftsfähig.
- Die Fraternität entfaltet die kranken und behinderten Personen. In der Hinwendung zum anderen, im Engagement mit ihm, wird sich der einzelne seiner Fähigkeiten bewusst. Dieses Bewusstsein motiviert ihn, seine eigenen Möglichkeiten wahrzunehmen und dem andern seine Erfahrungen zu vermitteln.
- Die Fraternität hilft dem kranken und behinderten Menschen, sich in seine Umwelt einzugliedern. Die Bewegung ermuntert ihn mehr und mehr, dort wo er lebt, Verantwortung zu übernehmen und aktiv mitzuarbeiten am Aufbau der Welt.
- Die Fraternität lebt durch Gruppen (Equipen) von kranken und behinderten Verantwortlichen. Das Leben der Gruppe, das gemeinsame Handeln, ist für die Bewegung wesentlich. Im Miteinander erfährt der Verantwortliche Ermutigung und Ausbildung für seine speziellen Aufgaben, und gemeinsam werden sie sich ihrer Sendung bewusst, sichtbare Zeichen und Zeugen in Kirche und Gesellschaft zu sein.
- Die Fraternität empfängt ihre spirituelle Beseelung hauptsächlich von den Seelsorgern, die aktiv am Leben der Gruppe teilnehmen. Der Seelsorger hilft den Verantwortlichen, die Probleme des Lebens im Lichte des Evangeliums zu beurteilen und sie im christlichen Geist zu lösen.